…UND WAS ES MIT MIR GEMACHT HAT
Es ist früher Abend, Regen trommelt sacht aufs Terrassendach, und ich sitze draußen – wie fast jeden Tag. Der Laptop steht auf dem Campingtisch, eine dampfende Tasse Tee neben mir. Fast direkt neben mir, immer gut in Sichtweite, die Amok Draumr 5.0, meine aktuelle Schlafstätte. Und wenn ich ehrlich bin: Ich will auch gerade nirgendwo anders sein.

Seit inzwischen über vier Wochen lebe ich fast komplett draußen. Ich schlafe im Garten, arbeite hier, trinke meinen ersten Kaffee des Tages mit Blick ins Grün und putze mir sogar hier die Zähne. Und es fühlt sich so viel mehr nach Zuhause an als die vier Wände da oben.
ZURÜCK NACH DRAUßEN – NACH EINEM JAHR VERZICHT
Letztes Jahr war alles anders. Ein gebrochener Fuß hat viele Pläne durchkreuzt: keine Wanderungen, keine Overnighter mit Freunden, kein Kajakfahren, abgesehen von ein paar Tagen im Sommerurlaub. Und selbst da wussten wir noch nicht, wie stark der Fuß eigentlich längst verletzt war. Die endgültige Diagnose kam erst danach – und ab dann ging nichts mehr so richtig. Auch Kirsten musste, mit mir zusammen, auf viel Outdoor verzichten.
Ich habe mich stattdessen auf meine Kunst konzentriert, weil ich irgendwohin mit meinen Gedanken und Gefühlen musste. Das Magazin hat darunter gelitten, das weiß ich. Aber mein Kopf war nicht frei. Vielleicht war es ein bisschen wie eine stille Depression – keine, über die man groß spricht, aber eine, die man tief drinnen spürt.
HÄNGEMATTEN, ZELTE, FREIHEIT
Irgendwann kam das Bedürfnis zurück. Nicht nur rauszugehen – draußen zu leben. Also zog ich mit meiner Hängematte in den Garten. Erst die Haven Tent, dann notgedrungen kurz das Night Cat UL Zelt, dann wieder eine neue Haven Tent, und jetzt die Amok Draumr. Immer überdacht, aber doch draußen. Jede Nacht. Und bis auf eine einzige Ausnahme habe ich seitdem kein Bett mehr von innen gesehen.
Kirsten sagt oft scherzhaft „Du bist halt ein Baummensch“. Sie merkt es sofort, wenn ich zu lange oben bleibe. „Geh ruhig wieder runter“, sagt sie dann. „Ich seh schon, du wirst müde.“ Und sie hat recht. Ich schlafe draußen besser, bin wacher, klarer – bei mir selbst.
ZWISCHEN VOGELZWITSCHERN UND REGENTROMMELN
Tagsüber schreibe ich draußen, baue Testaufbauten für neue Ausrüstung oder mache Fotos für STAY WILD – Outdoor. Und manchmal sitze ich einfach nur da, höre dem Wind in den Bäumen zu oder beobachte, wie sich Regentropfen auf dem Tarp sammeln. Das Leben wird leiser, klarer – echter.
Natürlich ist das nicht immer bequem. Manchmal fällt ein Zeltgestänge um, reißt ein Hering aus dem Boden oder die Isomatte verrutscht (was in der Draumr glücklicherweise nicht passieren kann). Aber irgendwie ist das Teil des Ganzen. Kein Filter, kein Komfortmodus – einfach Draußenleben pur.

EIN FAZIT OHNE SCHLUSSSTRICH
Warum ich das mache? Weil ich etwas nachholen muss. Weil ich draußen besser atmen kann. Weil mir die Natur zurückgibt, was mir in den letzten Monaten gefehlt hat. Und weil ich mich in diesem kleinen grünen Garten manchmal mehr wie ich selbst fühle als irgendwo sonst.
Vielleicht klingt das ein bisschen verrückt. Vielleicht ist es das auch. Aber ganz ehrlich? Ich glaube, ein kleines bisschen verrückt zu sein, ist manchmal genau das, was wir brauchen.

Entdecke mehr von STAY WILD - OUTDOOR
Melde dich für ein Abonnement an, um die neuesten Beiträge per E-Mail zu erhalten.