DIE STILLE KRAFT HINTER STAY WILD – OUTDOOR
Während Annie als Gesicht von STAY WILD – Outdoor regelmäßig mit Kamera, Notizbuch und Wanderschuhen unterwegs ist, wirkt Kirsten eher im Hintergrund. Doch ohne sie würde vieles gar nicht laufen: von der gemeinsamen Tourenplanung bis zur ehrlichen Meinung, wenn ein Text mal hakt oder ein Produkt im Test durchfällt. Zeit, ihr eine Stimme zu geben – in unserem ersten Duo-Interview.

STAY WILD – FUN FACTS ÜBER KIRSTEN
- Lieblingsort draußen: in einem Kajak auf dem Wasser, mit ausreichend Sonnencreme
- Morgens oder abends unterwegs?: Morgens! Abends bin ich ein Schisser. Abends und Nachts hör ich alles grunzen und sehe alle Schattenfiguren dieser Welt
- Kaffee oder Tee beim Campen?: Kaffee mit Milch ohne Zucker
- Zelt oder Hängematte?: Hängematte, ganz klar
- Lieblingsausrüstungsteil?: Machete

„OHNE KAFFE GEHT GAR NICHTS“ – EIN GESPRÄCH MIT KIRSTEN VON STAY WILD – OUTDOOR
1. Du bist ja die andere Hälfte von STAY WILD – Outdoor – wie würdest du eure Rollenverteilung beschreiben? Was läuft bei euch ganz automatisch, wo ergänzt ihr euch besonders gut?
KD: Wenn ich das nur wüsste … (lacht). Ich würde sagen, wir ergänzen uns ziemlich gut in der Arbeitsteilung: Ich hab die Sachen meist im Kopf – und Annie setzt sie dann um. Sie ist die mit dem Drive, ich bin mehr das Back-End, das manchmal Chaos denkt – aber irgendwie funktioniert’s genau deshalb.
2. Wie kam es eigentlich dazu, dass du Teil von STAY WILD – Outdoor wurdest?Ein kleiner Blick zurück: Gab’s einen Schlüsselmoment oder war das eher ein fließender Prozess?
KD: Eigentlich war’s sogar meine Idee – auch wenn ich zugeben muss, dass ich viel zu bequem bin, sowas selbst umzusetzen. (lacht) Also hab ich Annie den Ball zugespielt. Sie liebt die Natur, redet gern und viel darüber, und wir waren damals ständig draußen unterwegs. Irgendwann hab ich einfach gesagt: ‚Mach doch ein Online-Magazin draus!‘ – und der Rest hat sich fast von allein ergeben.
3. Was bedeutet „draußen sein“ für dich persönlich? Hast du einen Lieblingsmoment in der Natur, der dir besonders im Kopf geblieben ist?
KD: Da gibt’s so einige. Ich war schon immer ein Draußen-Kind – Fernsehen hat mich nie groß interessiert. Stattdessen hab ich lieber im Kirschbaum in unserem Garten gesessen und gelesen. Später, in der Schulzeit, war ich dann eher im Freibad als im Klassenzimmer – war ja auch draußen. (lacht) Und auch heute bin ich gern unterwegs, vor allem beim Wandern. Ich liebe es, wenn alles grün ist, die Sonne scheint und es warm ist – oder richtig knackig kalt mit Schnee und blauem Himmel. Hauptsache Natur.

4. Du bist ja oft auf den Touren dabei – gibt’s Dinge, auf die du beim Packen nie verzichten würdest, Dein persönlicher Geheimtipp? Und was würdest du sofort zu Hause lassen?
KD: Das erste ist… Also ich fange mal mit dem letzten Teil der Frage an. Auf jeden Fall zu Hause lassen und überhaupt nicht in meiner Nähe haben möchte ich dieses grässliche Ding, diese Urinella. Lieber werde ich gelb im Gesicht bis ich wieder an der nächsten Toilette bin. Die hasse ich wie die Pest. Die kann ich mir noch nicht mal angucken, weder in diesem Beutel noch so oder auf einem Foto. Ansonsten, ein Geheimtipp ist: immer genug Schmerzmittel dabei zu haben, für den Notfall, und ausreichend Getränke. Und wenn man mit mir geht, muss man auch immer ausreichend Essen dabei haben *lacht*
5. Wie gehst du mit Herausforderungen beim Wandern oder Campen um? Eher die, die erst meckert – oder die still löst und dann schmunzelt?
KD: Also meckern tu ich grundsätzlich erstmal – das gehört einfach dazu. *lacht* Ich erinnere mich an viele Situationen, wo ich erstmal ordentlich gemeckert habe. Aber am Ende gibt’s ja kaum was, das wirklich unlösbar wäre… Ich bin schließlich noch keinem Grizzlybären begegnet. Von daher – alles im Rahmen!

6. Wie unterscheidet sich für dich ein perfekter Wandertag von einem anstrengenden? Und wie gehst du mit Momenten um, in denen’s nicht so rund läuft?
KD: Ein perfekter Wandertag? Der hat gutes Wetter – nicht zu heiß, nicht zu kalt – genug Verpflegung und einfach eine richtig gute Zeit. Dann fühlt sich alles leicht an.
Aber es gab auch schon echte Katastrophentage. Einmal wollten wir zu Fuß von Bonn bis nach Grafschaft-Nierendorf – über den Berg, durch den Wald… dachten wir. Tatsächlich war’s größtenteils Asphaltstraße durch den Kottenforst. 22 Kilometer auf Beton – das war die Hölle für Füße und Rücken. Am Ende kam’s noch zu einem 6-Kilometer-Endspurt, weil Annie einfach nicht mehr konnte. Sie hatte sich vorher das Sprunggelenk gebrochen und war noch nicht wieder ganz fit. Ich hab sie dann unter einem Obstbaum an der Straße geparkt und bin die letzten Kilometer allein nach Hause gelaufen, um das Auto zu holen. Abenteuerlich, aber nicht nochmal so bitte!
7. Gibt’s ein Abenteuer oder eine Wanderung, das dir besonders in Erinnerung geblieben ist – und warum? Vielleicht ein ganz besonderes Erlebnis oder ein Ort, der dich tief berührt hat? Oder vielleicht auch ein Pannen-Moment, über den du jetzt lachen kannst?
KD: Oh ja, da fällt mir direkt ein klassischer Pannenmoment ein. Ich wollte meinem Sohn in der Eifel eine vermeintliche Abkürzung zeigen – mit einem alten, schweren Mercedes unterm Hintern. Natürlich hatte es vorher geregnet, und ehe wir uns versahen, waren wir von einem Wanderweg auf den nächsten gerutscht… das Heck schön festgefahren. Ein Kumpel und ich haben dann vier Stunden lang versucht, das Auto freizubuddeln. Danach sahen wir aus, als hätten wir eine Schlammschlacht hinter uns – komplett eingesaut von Kopf bis Fuß.
Ein anderes Erlebnis, das mir im Kopf geblieben ist, war meine erste Übernachtung in der Hängematte in unserem Camp. Ich lag da und hab alle möglichen Geräusche gehört – Grunzen, Schmatzen… ich war mir sicher, gleich stürmt eine Wildschweinhorde heran. Ich bin halt nicht so mutig wie Annie. Die schläft ja überall draußen – die muss man fast bremsen, sonst würde sie allein im tiefsten Wald zelten, irgendwo zwischen Eulen und Elchen.

8. Du bist ja eher im Hintergrund aktiv – welche Aufgaben übernimmst du dort, die vielleicht viele gar nicht mitbekommen? Gibt’s etwas, das dir dabei besonders Spaß macht (oder dir gar nicht liegt)?
KD: Ich bin eher die Ideengeberin hinter den Kulissen. Ich sag dann sowas wie: ‘Schreib doch mal den oder die an!’ oder ‘Mach mal was zu dem Thema!’ – und das Gute daran ist: Ich hab die Idee, also muss ich’s nicht selbst machen. *lacht*
Das passt eigentlich ganz gut zu mir. Ich mag es, kreative Impulse zu geben, ohne gleich selbst an die Tasten zu müssen. Und Annie setzt das dann um – das klappt erstaunlich gut. Eine super Arbeitsteilung, wenn du mich fragst!

9. Wenn du STAY WILD – Outdoor mit einem Wort oder Satz beschreiben müsstest – was wäre das und warum?
KD: Superkalifragilistikexpialigetisch. Genau so. Schreib das genauso hin. Weil’s einfach passt – wild, verrückt, ein bisschen magisch und irgendwie nicht so ganz von dieser Welt. Eben STAY WILD.
10. Was würdest du jemandem sagen, der sich mehr nach draußen trauen will, aber noch zögert? Ein bisschen Motivation direkt von dir.
KD: Ich würde sagen: Wenn’s ums Draußenschlafen geht, fang klein an – zum Beispiel auf einem Campingplatz. So hab ich’s auch gemacht. Man ist nicht ganz allein, hat ein bisschen Infrastruktur um sich und kann sich langsam rantasten. Und am besten: nicht allein losziehen, sondern mit Freunden oder der Familie. Dann macht’s gleich viel mehr Spaß – und man fühlt sich sicherer.

11. Und ganz ehrlich: Gab es auch schon mal eine Idee von Annie, bei der du innerlich dachtest: „Na, ob das was wird…“? Und wie ist’s ausgegangen?
KD: Hm… ich würde sagen: so ziemlich jede zweite Idee von Annie *lacht*. Aber ehrlich gesagt – es ist bisher immer gut ausgegangen. Wenn jemand fragwürdige Ideen hat, dann wohl eher ich! Zum Beispiel als ich meinte: „Komm, wir klettern hier einfach mal den Berg hoch – da gibt’s zwar keinen Weg mehr, aber egal.“ Also sind wir durchs steile Dickicht gekrabbelt und oben dann auf einem Mountainbike-Trail rausgekommen. Gerade als wir aus dem Gebüsch sprangen, kam ein Biker vorbei und hat sich halb zu Tode erschreckt. Tja, Abenteuer halt.
12. Wohin soll’s für uns als Nächstes gehen – beruflich oder mit dem Rucksack? Zukunftspläne oder Wunschziele?
KD: Wir? Oder ich ganz persönlich? lacht Also beruflich: Ich möchte auf jeden Fall bis zur Rente in meinem Job als Einzelfallhelferin bleiben – das mache ich wirklich gern. Und vorher steht erstmal Urlaub an, ganz klassisch. Wenn ich dann irgendwann in Rente bin, schnapp ich mir ein Wohnmobil und tuckere durch die Welt. Ganz gemütlich, mit allem, was dazugehört.
13. Zum Schluss: Was wünschst du dir für die Zukunft von STAY WILD – Outdoor? Was soll unbedingt so bleiben, wie es ist – und was darf sich gern weiterentwickeln?
KD: Puh, schwere Frage. Ich finde, eigentlich ist alles gut so, wie es ist. Wir sprechen uns immer gut ab, wenn was ansteht, und das funktioniert super. Ich bin da eher der Typ: Never change a running system. Also: Bitte genau so weitermachen – mit Herz, Humor und ohne großes Drama.
NOCH EIN WORT ZUM SCHLUSS
Danke, Kirsten, für das ehrliche, lustige und wunderbar bodenständige Gespräch. Ohne dich wäre STAY WILD – Outdoor nur halb so wild – und definitiv nicht so chaotisch-liebevoll durchdacht.
Wer jetzt Lust bekommen hat, noch mehr von Kirsten zu sehen (ob mit Machete, Hängematte oder Spock-Gruß), findet sie auch auf Instagram und TikTok – dort teilt sie ihren ganz persönlichen Blick aufs Draußensein, inklusive einer ordentlichen Prise Humor und einem gelegentlichen “Ich hab’s doch gleich gesagt”.

Folgt ihr unter:
👉@ki.eli.he_de_la_bath auf Instagram
👉 @kirstend.ausp auf TikTok

Entdecke mehr von STAY WILD - OUTDOOR
Melde dich für ein Abonnement an, um die neuesten Beiträge per E-Mail zu erhalten.
So viel Humor, dass ich kurz dachte, ich sitze mit euch am Lagerfeuer. Großes Kino in Interviewform! Auf jeden Fall hat dieses Interview mehr Stil als meine Campingfrisur nach drei Tagen Wildnis – und das will was heißen. Chapeau!
Martin
🌲✨ Wow, was für ein inspirierendes Interview! Ich liebe die Idee, dass die stillen Gedanken manchmal die lautesten Ideen hervorbringen können. Kirsten bringt das auf den Punkt! Besonders der Teil über die Balance zwischen Stille und Kreativität hat mich zum Nachdenken angeregt. Weiter so – freue mich auf mehr solche spannenden Einblicke! 😊