Wildes Campen ist in Deutschland generell nicht erlaubt, wird aber in vielen Fällen auch nicht geahndet. Allerdings sollte man ein hierzu paar Grundregeln beachten, wenn man wild zelten möchte.
Die wichtigsten Punkte zum Thema “Wildcampen in Deutschland” haben wir hier für euch zusammengefasst, vom richtigen Verhalten über Tabuzonen bis hin zur Alternative Tarp/Biwak. Ganz legal übernachten lässt es sich mittlerweile auch in sogenannten Naturplätzen bzw Trekking-Camps. Die gibt es inzwischen zahlreich über das gesamte Land verteilt – zum Beispiel in der Pfalz und der Eifel.
1. Gefahrenzonen meiden
Absolut tabu für Übernachtungen sind Zonen, in denen es ausdrücklich verboten ist: Naturschutzgebiete, Naturreservate, Nationalparks und Landschaftsschutzgebiete. Ebenfalls meiden sollte man Regionen, in denen gejagt wird und wo man sich in Sichweite eines Jägerhochstandes befindet. Dass man nicht in Sichweite von Straßen, bewohnten Häusern oder gar Ortschaften zeltet, versteht sich von selbst. Auch landwirtschaftlich genutzte Flächen sind strikt zu meiden!
2. Kein Feuer machen
Keine Frage, ein Lagerfeuer ist romantisch. Aber es beschädigt den darunter liegenden Boden für Jahrzehnte und kann Waldbrände auslösen. Außerdem verrät man sich damit nur allzu leicht. Auch Kocher gelten als offenes Feuer und stellen bei trockenem Boden eine ernste Gefahr dar. Möchte man unbedingt warm essen, auf ausgewiesene Grillstellen ausweichen oder einen standsicheren Gaskocher verwenden, Löschwasser parat halten und aufpassen, dass der Boden keinen Schaden nimmt (Alufolie unter den Kocher legen).
3. Nur kurz bleiben
Ist das Wetter zuverlässig trocken, minimiert man das Entdeckungsrisiko, wenn man aufs Zelt verzichtet und nur mit Schlafsack & Isomatte unter freiem Himmel übernachtet. Zudem handelt es sich hierbei nicht ums Zelten, sondern ums Biwakieren – und das wird in der Regel für eine Nacht toleriert.
4. Nichts hinterlassen
Der Zeltplatz sollte immer so verlassen werden, wie man ihn vorgefunden hat. Das gilt vor allem für Müll und auch die natürlichen Hinterlassenschaften (Tipp hierfür: ein zirka 20 Zentimeter tiefes Loch in der Erde, das anschließend wieder zugeschaufelt wird). Klopapier bei akut bestehender Waldbrandgefahr nicht verbrennen!
5. Nicht im Pulk auftreten
Erfahrungsgemäß erregt man als Einzelwanderer, Pärchen oder Kleinfamilie selten wirklich Unmut. Als Gruppe sollte man aufs wilde Zelten verzichten – im Corona-Jahr 2020 sowieso!
6. Profi-Tipp: Mit dem Tarp
Wer unter einem Tarp – einer aufgespannten, wasserdichten Plane – übernachtet, zeltet nicht und befindet sich in einer rechtlichen Grauzone. Die Nacht unterm Tarp senkt zudem das Risiko, entdeckt zu werden und bietet maximalen Naturgenuss, da man mit Blick ins Grüne einschläft und erwacht. Aber auch hier gilt: kein Feuer entfachen! Zumal es in den deutschen Wäldern von Jahr zu Jahr trockener wird.
Alternative Naturzeltplatz – naturnahe Campingplätze
Jede Menge Grün, eine herrliche Lage, wenig Trubel und möglichst wenig Wohnmobile – oft sind solche Perlen unter den Campingplätzen schwer zu finden. Wir werden demnächst eine Liste über einige Plätze bringen.