MOUNTAINBIKEN IM WINTER – mit der richtigen Ausrüstung klappt’s

Das Mountainbike im Winter aus der Garage zu holen kann schon verdammt viel Überwindung kosten. Draußen ist es gerade aktuell so richtig kalt, es ist dunkel und nass, teilweise liegt Schnee oder es gefriert. Und jetzt in der Vorweihnachtszeit ist es im warmen Wohnzimmer, vor dem Fernseher auf dem Sofa liegend, doch so viel gemütlicher. Lange Rede kurzer Sinn: Die Liste an Ausreden das Bike im Winter stehenzulassen füllt sich quasi wie von selbst. Wer aber während der kalten Jahreszeit am Ball bleibt, wird im Frühjahr mit entsprechend guter Form belohnt.

WAS MÜSST IHR BEIM BIKEN IM WINTER BEACHTEN? 

Das Wichtigste zuerst: Es gibt in unseren Gefilden selten so niedrige Temperaturen die es ungesund (-10°) machen draußen Sport zu treiben. Denn bei Minusgraden sollten ein paar Dinge beachtet werden, aber wenn ihr dies tut, hat Biken im Winter durchaus Vorteile:

  • Das Immunsystem wird nachweislich gestärkt
  • Ihr versorgt euren Körper mit Vitamin D
  • der Körper wird weniger empfindlich für niedrige Temperaturen
  • Ihr haltet eure Form

Damit eine Mountainbike Runde nicht Tür und Tor für Erkältungen öffnet, müssen ein paar Regeln beachtet werden.

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SCHÜTZT EURE ATEMWEGE

Die Luft ist im Winter nicht nur kalt, sondern auch trocken. Dies kann dazu führen, dass die Atemwege austrocknen und dadurch anfällig für Krankheiten werden. Um dieses Risiko zu minimieren, solltet ihr versuchen stets durch die Nase zu Atmen. So wird die Luft gefiltert und kommt bereits leicht erwärmt in den Lungen an.

Bei sehr tiefen Temperaturen bietet sich ein Schlauchschal, einen so genannten Buff, vor Mund und Nase an um die Luft vor dem Eindringen in die Lunge zu erwärmen. Allerdings ist dies durchaus ein wenig gewöhnungsbedürftig.

WELCHE INTENSITÄT?

Besonders beim Radfahren im Winter sollte die Intensität eher gering gehalten werden. Durch den Fahrtwind ist das Risiko auszukühlen noch etwas höher als bei anderen Sportarten. Der sogenannte Windchill-Effekt beschreibt den Unterschied zwischen gefühlter und tatsächlicher Temperatur. So werden beispielsweise aus 0° bei einem Fahrtwind von 25 km/h frostige -6°C.

Die Trainingseinheiten sollten also eher im moderaten Ausdauerbereich stattfinden. Um dem Fahrtwind zu trotzen ist entsprechende Kleidung, die den Oberköper schützt ganz besonders wichtig.

DIESE KLEIDUNG SOLLTET IHR TRAGEN

Die richtige Kleidung ist entscheidend für den Gesundheits- und Spaßfaktor eurer Bike-Tour im Winter. Wer nach 20 Minuten bereits kalte Füße hat und die Bremsen kaum noch bedienen kann, wird so schnell nicht mehr im Winter aufs Mountainbike steigen.

Die optimale Kleidung für jede Temperatur zu finden ist aber gar nicht so leicht. Zu warm angezogen zu sein, kann schließlich auch sehr unangenehm werden.

Wir empfehlen deshalb bei der Auswahl der Kleidung auf das Ziebelprinzip zurück zu greifen. Dabei könnt ihr die Dicke der einzelnen Schichten den Temperaturen anpassen.

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WIE FUNKTIONIERT DAS ZWIEBELPRINZIP?

Mit der richtigen Winterbekleidung bleibt ihr nicht nur gesund, sondern habt auch definitiv mehr Freude am Biken. Das Beste ist der Zwiebellook. Durch mehrere Lagen an Funktionskleidung wird die Körperwärme erhalten und Feuchtigkeit nach außen transportiert:

  • Basisschicht
  • Isolationsschicht/Midlayer
  • Außenschicht

MÜTZE

Da ein großer Teil der Körperwärme über den Kopf entweicht, ist eine Mütze unter dem Helm auch bei nicht ganz so kalten Bedingungen wichtig und empfehlenswert. Auch diese sollte aus Funktionsmaterial bestehen damit der Schweiß nach außen geleitet wird.

Hier empfehlen wir eine Helmmütze von VAUDE. Sie ist relativ dünn und passt damit gut unter den Helm. Sie passt gut, geht auch über die Ohren und hält wirklich warm.

WINTERHANDSCHUHE ZUM MOUNTAINBIKEN

Handschuhe sind für Biker besonders wichtig. Schließlich müssen die Hände beim Bremsen, schalten und lenken stets einsatzbereit sein. Aber die Hände sind in der Regel sehr kälteempfindlich. Deshalb ist es wichtig, einen windundurchlässigen Handschuh zu haben, der gleichzeitig ausreichend Freiheiten bietet um das Bike bedienen zu können.

Da es bei Schnee und Glätte gerne zu abenteuerlichen Fahrmanövern kommen kann, sollten bei der Griffigkeit keine Kompromisse eingegangen werden. Also: Finger weg von den Skihandschuhen.

MOUNTAINBIKEHOSE IM WINTER

Auch bei der Hose darf und sollte auf das bekannte Zwiebelprinzip zurückgegriffen werden. Die normale Radhose als Basisschicht ist dabei gesetzt. Bei moderaten Temperaturen kann eine Bikeshort darüber, in Kombination mit sogenannten Beinlingen schon ausreichen.

Wird es jedoch kälter, kann auch auf eine lange Hose zurückgegriffen werden, die nicht nur atmungsaktiv, sondern auch feuchtigkeitsabweisend sein sollte.

WARME FÜßE

Kalte und nasse Füße machen jede Bike-Tour im Winter zum Horrortrip. Schon eine Redewendung sagt “…Kopf kalt, die Füße warm, das macht den besten Doktor arm…”  hat durchaus ihre Berechtigung. Warme Füße sind das A und O und um eure Füße vor Kälte zu schützen, gibt es nicht nur Überschuhe, sondern auch wasserdichte Socken, die nasse Füße zuverlässig verhindern.

Bei trockenem aber sehr kalten Wetter empfehlen wir dicke Socken aus Merinowolle. Und damit eure Füße nicht nur trocken, sondern auch warm bleiben, gibt es Bike Schuhe für Winter. Schuhe wie der Freerider EPS High von Fiveten haben nicht nur wasserabweisendes Außenmaterial, sondern auch eine wärmende Fütterung im Inneren.

SICHTBARKEIT

Eine gute Sichtbarkeit ist beim Mountainbiken im Winter selbstverständlich. Licht sollte deshalb immer dabei sein. Touren benötigen bei winterlichen Verhältnissen häufig mehr Zeit und die Dunkelheit kommt häufig schneller als man denkt, vor allem wenn man im Wald unterwegs ist.

SONSTIGES

Als zusätzliche Ausrüstung können ein Helmüberzug und der bereits erwähnte Schlauchschal sinnvoll sein. Auch eine Brille ist im Winter unverzichtbar. Der kalte Fahrtwind kann in den Augen sehr unangenehm werden und durchaus auch zu Bindehautentzündungen führen.

Ausreichend trinken solltet ihr auch wenn es kalt ist. Damit euer Getränk nicht „on the rocks“ aus eurer Flasche träufelt, empfehlen wir hier auf Tee zurück zu greifen. Er wärmt und bleibt auch länger eisfrei, besonders wenn ihr eine isolierte Fahrradflasche verwendet. Diese hält euer Getränk auch bei längeren Fahrten angenehm warm.

FAHRTECHNIK IM WINTER

Neben der Ausrüstung sollte auch eure Fahrtechnik an das Wetter angepasst werden. Trockene Trails, wie ihr sie im Sommer liebt, sind in der dunkeln Jahreszeit leider sehr selten. Gerade Schnee und Eis verlangen besonders vorausschauendes Fahren bei geringeren Geschwindigkeiten. Rutschiger Untergrund veranlasst so manchen Fahrer im Winter auf Klickpedale zu verzichten, da sie das Risiko eines Sturzes beim Wegrutschen erhöhen können. Zusätzlich experimentieren einige mit alternativen Einstellungen an Dämpfer und Gabel oder reduzieren den Reifendruck um mehr Gripp zu bekommen.

SCHLUSSWORT

Mountainbiken im Winter hat durchaus seinen Reiz und Daseinsberechtigung und mit der richtigen Fahrradkleidung verlieren tiefe Temperaturen schnell ihren Schrecken. Wer von euch mit entsprechender Vorsicht auf seinen Trails bei Schnee und Eis seine Fahrtechnik optimiert, wird im Frühjahr noch mehr Spaß am Fahren haben. Wir empfehlen euch die Seite https://alpenfahrrad.de

Author: Annie

Geboren im Januar 1977, erster Campingurlaub mit den Eltern 1978 in Steckelsdorf in einem ausgebauten Bauwagen, ab 1979 dann Camping in einem Klappfix CT 6-1 Trigano. Dann regelmäßig Camping an der Ostsee (Zinnowitz/Usedom), Prerow und andere Orte in Mecklenburg. Aber auch in der Tschechei. Heutzutage gehe ich gerne und viel wandern und erkunde viele Outdoor Aktivitäten mit Neugier und Spaß.