Wandern – die unterschätzte Sportart

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SPARZIERENGEHEN MIT RUCKSACK?

So oder so ähnlich klingen oft die ersten Reaktionen, wenn man erzählt, dass man sein Wochenende auf einem Fernwanderweg verbracht hat. Und während sich andere im Fitnessstudio auf Steppern abmühen, stapfen wir durch Wälder, über Wiesen und manchmal auch einfach stundenlang durch den Regen – und lieben es.

Wandern hat keinen besonders coolen Ruf. Es trägt keine fancy Leggings, macht keinen Lärm wie ein Spinning-Kurs und hat keinen Hashtag wie #BeastMode. Dabei ist Wandern körperlich fordernd, mental erholsam und – Überraschung – eine echte Wissenschaft für sich.

Denn wer einmal mit Blasen an den Füßen, zu wenig Wasser im Gepäck und einer „ganz easy 15-km-Runde“ konfrontiert war, weiß: Wandern ist viel mehr als nur Gehen. Es ist Training, Abenteuer, Naturerlebnis und meditative Selbsttherapie in einem.

In diesem Artikel schauen wir genauer hin: Warum wird Wandern so oft unterschätzt? Was macht es eigentlich mit uns – körperlich und mental? Und warum ist es völlig okay, am Gipfel keine Yogapose für Instagram zu machen?

WAS WANDERN MIT EUREM KÖRPER MACHT – MEHR ALS NUR SCHRITTZÄHLER-FUTTER

Wandern sieht erstmal harmlos aus. Gemächliches Tempo, kein Krach, kein Gebrüll vom Trainer. Aber lass dich nicht täuschen: Wer regelmäßig wandert, bringt seinen Körper ganz schön auf Touren – im wahrsten Sinne des Wortes.

GELENKSCHONENDER AUSDAUERSPORT

Im Gegensatz zu vielen anderen Sportarten ist Wandern gelenkschonend – besonders, wenn man auf weichen Waldwegen oder Pfaden unterwegs ist. Kein Vergleich zu Asphaltläufen oder intensiven HIIT-Einheiten. Gleichzeitig trainierst du Bein- und Gesäßmuskulatur, stärkst deine Rumpfmuskulatur (Stichwort Gleichgewicht!) und verbesserst ganz nebenbei deine Haltung.

Kalorienkiller im Tarnmantel

Eine mehrstündige Wanderung – je nach Steigung, Rucksackgewicht und Tempo – kann gut und gern zwischen 300 und 600 Kalorien pro Stunde verbrennen. Und das ohne dass du ständig auf die Uhr schaust oder jemandem folgen musst, der „nur noch diese eine Runde“ meint.

Kreislauf und Herz sagen Danke

Wandern bringt das Herz-Kreislauf-System in Schwung, verbessert die Sauerstoffversorgung der Zellen und kann sogar helfen, den Blutdruck zu senken. Kein Wunder, dass viele Kardiologen regelmäßiges Wandern empfehlen – und das nicht nur der Generation 60+.

Geht auch mit Handicap

Wandern ist barriereärmer als viele denken. Mit Stöcken, guter Ausrüstung und der richtigen Route ist vieles möglich – auch mit Knieproblemen, nach Verletzungen oder als Wiedereinstieg nach längerer Sportpause.

Wandern macht glücklich

  • Wandern – eine der Lieblingsfreizeitaktivitäten der Österreicher – wurde als Sportart bisher von vielen eher belächelt.
  • Doch Wandern macht fit und glücklich.
  • Die langfristigen positiven Auswirkungen des Wanderns auf unsere Lebensqualität konnten Forscher nun erstmals in einer großangelegten Studie wissenschaftlich nachweisen.

Wandern baut Stress ab


Bereits eine einzige Wanderung von etwa drei Stunden wirkt wie ein Ausdauertraining. Wandern stärkt das Herz-Kreislaufsystem sowie Knochen und Gelenke. Ebenso nachgewiesen wurden die positiven Effekte auf die seelische Gesundheit:

  • Nach dem Wandern wurde ein signifikanter Anstieg der Stimmung und der Gelassenheit registriert, der für den Stress verantwortliche Cortisolspiegel im Blut war deutlich gesunken.
  • Negative Gefühle wie Energielosigkeit und Angst blieben aus.

Erfolgsfaktor Landschaft

Eine Kontrollgruppe, die ähnlich lange und intensiv am Laufband trainierte, zeigte vergleichbare positive körperliche Effekte, die Steigerung des seelischen Wohlbefindens trat jedoch nicht ein.
Bei einer weiteren Gruppe, die einer sitzenden Tätigkeit nachging, zeigten sich gegensätzliche Effekte: Stimmung und Gelassenheit verringerten sich, während Angst und Energielosigkeit anstiegen.

Es scheint so, als ließe die Wahrnehmung der Landschaft beim Wandern das Gehirn auf Entspannungsmodus schalten.

  • Obwohl die Herzfrequenz der Bergsportler im Verglich zu den Probanden am Laufband sogar höher war, wurde das Wandern nicht als anstrengend empfunden.
  • Forscher vermuten, dass die Umgebung  den Wanderer von der körperlichen Anstrengung ablenkt.
  • Speziell die Kombination aus körperlicher Aktivität und der Wirkung der Umgebung machen die Bewegung an der frischen Luft besonders effektiv.

Wandern kann also durchaus als ernst zu nehmende Sportart angesehen werden. Auch wenn es auf den ersten Blick nicht so aussieht, die positiven Auswirkungen auf Körper und Seele sind enorm.

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Author: Annie

Geboren im Januar 1977, erster Campingurlaub mit den Eltern 1978 in Steckelsdorf in einem ausgebauten Bauwagen, ab 1979 dann Camping in einem Klappfix CT 6-1 Trigano. Dann regelmäßig Camping an der Ostsee (Zinnowitz/Usedom), Prerow und andere Orte in Mecklenburg. Aber auch in der Tschechei. Heutzutage gehe ich gerne und viel wandern und erkunde viele Outdoor Aktivitäten mit Neugier und Spaß.