Was eignet sich besser zum Abschalten als eine Trekkingtour; am besten mit Zeltübernachtung. Man ist in der freien Natur, bekommt den Kopf frei und entdeckt so viel Neues. Auch an sich selbst.
Welche Ausrüstung ihr dafür benötigt und was Trekking-Einsteiger beachten sollten, erfahrt ihr hier.
Mehrere Tage unterwegs sein. Vielleicht sogar ein paar Wochen. Neues Terrain entdecken und draußen übernachten – ein intensiveres, ursprünglicheres Outdoor Leben und Erleben gibt es kaum. Allerdings erfordern solche Wildnisabenteuer auch eine gründliche Vorbereitung, damit der Spaß für euch nicht auf der Strecke bleibt. So bremst zu schweres Gepäck den Vorwärtsdrang oft spürbar. Oft schafft man nur zwei bis drei Kilometer pro Stunde, während man auf Tageswanderungen vielleicht sogar doppelt so weit kommt. Zückt man zur Orientierung häufig Kompass oder GPS und geht es steil bergauf, verlangsamt sich das Tempo weiter – manchmal auf weniger als einen Kilometer pro Stunde. Das solltet ihr bei der Planung der Tagesetappen berücksichtigen und diese nicht zu lang wählen. Am Anfang sind zehn bis fünfzehn Kilometer die maximale Obergrenze.
Es bringt wenig, sich schon am ersten Tag völlig zu verausgaben und dann total fertig zu sein. Wenn der Rucksack durch die schwindenden Vorräte leichter wird, bewältigt man auch längere Distanzen problemlos.
Zusätzlich spielt die Lage des Zeltplatzes eine entscheidende Rolle. Dieser sollte bei einer Wasserstelle und nicht zu exponiert liegen, aber euch dennoch eine schöne Aussicht bieten. Eingepfercht in einem dunklen, tiefen Tal kommt keine gute Stimmung auf. Je nach Terrain kann die Zeltplatzsuche durchaus bis zu einer halben Stunde dauern, rät der Profi. Ein bis zwei Pausentage pro Woche schaffen Freiraum zum Relaxen oder auch um auf Tageswanderungen die nahe Gegend zu erkunden.
Wie gut ihr vorankommt, hängt auch von den passenden Schuhen ab: Leichtwanderschuhe sind extremen Beanspruchungen kaum gewachsen und bieten zu wenig Halt. Stattdessen sollte man sich einen festen Trekkingstiefel aus dickem, zähem Leder zulegen. Aktuell im Dauertest bei uns ist der Haglöfs Skuta Proof ECO Mid-Cut Schuhe Damen Maroon red/barque 2020. Bisher tragen sie sich sehr komfortabel und schützen durch ihr wasserdichtes, atmungsaktives Gore-Tex-Futter dauerhaft vor Nässe.
Der stabile Schaft braucht allerdings etwas Zeit, bis er geschmeidig wird. Tragt daher neue Schuhe erst einmal auf kurzen Tagestouren. Bindet man die Schnürung gut 20 Minuten nach dem Loswandern neu, schmiegt sich das Leder noch besser an. Außerdem empfehlen sich dicke Wandersocken mit hohem Wollanteil sowie spezielle Einlegesohlen aus dem Outdoor-Fachhandel (Superfeet, Spenco oder Grangers, ab 20 €): Diese stabilisieren den Fuß und dämpfen stärker als mitgelieferte Standardware.
Rucksack-Know-how und Packanleitung
Auf Mehrtagestouren spielt ein komfortabler Rucksack natürlich eine viel größere Rolle als auf Tageswanderungen. Zu Recht: Zelt, Schlafsack, Isomatte, Kocher, Töpfe und die Verpflegung türmen sich zu einem Berg, der 20 kg und mehr auf die Waage bringen kann. Angenehm tragen lässt sich alles nur mit einem _hochwertigen_ Trekkingrucksack. Das Volumen hängt also auch vom Proviantbedarf ab: 60 Liter reichen für Selbstversorger-Trekker bis zu einer Woche. Wer doppelt so lang unterwegs ist, benötigt mindestens 70 bis 80 Liter. Im Zweifelsfall entscheidet euch für die größere Version, damit alles Equipment im Innern verstaut werden kann.
Beim Packen sollten schwere, kompakte Gegenstände wie Brennstoff, Müsli, Riegel und Schokolade nah am Rücken platziert und mit leichteren Sachen davor stabilisiert werden. So zieht der Rucksack weniger nach hinten. Was tagsüber benötigt wird, kommt in Außentaschen oder ins Deckelfach. Wasserdichte Leichtpacksäcke schützen vor Nässe und schaffen Ordnung. Wir haben hier eine Packliste für euch zum Download
Legt euch am besten eine Tabelle mit der Ausrüstung an, in die ihr auch das Gewicht jedes einzelnen Teils eintragt. Empfehlen können wir euch übrigens hier zu das kleine Buch vom Conrad Stein Verlag zum Thema Trekking.
Und denkt bitte daran, je nach dem Gebiet, in dem ihr eure Tour macht, die entsprechende Kleidung zu tragen und als Ersatzwäsche dabei zu haben. Sagt jemandem Bescheid, wenn ihr zur Tour aufbrecht und hinterlasst auch, wo ihr unterwegs sein wollt und wann ihr plant zurück zu sein.