RAUS UND MACHEN – Fünf Mikroabenteuer, die jeder umsetzen kann

Für die hier vorgestellten Mikroabenteuer-Ideen von Christo Foerster braucht ihr keine Vorbereitung, kaum Ausrüstung und nur wenig Zeit, dafür bleiben sie umso länger in Erinnerung. Garantiert!

24 STUNDEN IM WALD

Downshifting für Profis: den Aktionsradius auf ein Minimum reduzieren

Schwierigkeitsgrad: ⭐⭐⭐
Spaßfaktor: ⭐⭐⭐⭐

Dieses Mikroabenteuer führt weg von jeglichem Leistungsgedanken: Sucht euch einen Spot in einem Wald und bewegt euch 24 Std. lang nur in einem Radius von 100 m um diesen Spot herum. Das schult nicht nur die bewusste Wahrnehmung der direkten Umgebung, sondern fördert auch enorm das Runterkommen. Uhr, Kompass und GPS können getrost zu Hause bleiben, weil sie hier völlig überflüssig wären. Wir mache dabei gern eine Art Spiel, das ein Bekannter die „Phänomenologie des Nicht-Wissens“ nennt: Wir sehen uns alles ganz genau an und versuchen, bis ins Detail Antworten auf Fragen zu finden, die just in diesem Moment aufploppen. Was genau unterscheidet den einen Vogel vom anderen? Warum ruft er, wie er ruft? Wo in meinem Radius hat der Mensch eingegriffen und warum? Welche Auswirkungen haben diese Eingriffe? Wichtig: Dabei immer schön den Google-Reflex unterdrücken und selbst nach Erklärungen suchen. Du hast verdammt viel Zeit dafür.

GIPFELSTURM VOR DER HAUSTÜR

Eine alpinistische Herausforderung für wirklich (wirklich!) jedermann

Schwierigkeitsgrad: ⭐⭐⭐
Spaßfaktor: ⭐⭐⭐⭐

Schon mal auf dem höchsten Berg in eurem Bundesland gewesen? Wenn ihr aus dem Norden kommt, wisst ihr möglicherweise noch nicht einmal, wie diese Landmarke überhaupt heißt. Inspiriert von den legendären „Seven Summits“, den höchsten Gipfeln der sieben Kontinente, hat jemand mal eine Liste der jeweils höchsten Erhebungen der 16 deutschen Bundesländer zusammengetragen (ihr findet sie unter anderem über christofoerster.com/16summits). Als wir davon gelesen haben, war uns klar, dass wir sofort auf den kleinen Ravensberg müssen, mit 114,2 m ü. NHN die höchste Erhebung im Potsdamer Stadtgebiet. Wenn ihr „euren“ höchsten Berg schon in der Tasche habt, nehmt euch den zweithöchsten oder einfach die anderen 15 Summits Deutschlands vor.

STERNE GUCKEN

Perfekt für wolkenlose Feierabende: ab ins Freiluft-Planetarium um die Ecke!

Schwierigkeitsgrad: ⭐⭐⭐
Spaßfaktor: ⭐⭐⭐⭐

Je geringer die Lichtverschmutzung am Himmel, desto heller leuchten die Sterne. Seht euch auf einer Übersichtskarte an, wo in eurer Umgebung die wenigsten großen Orte liegen. Sucht euch dann in diesem Gebiet eine Lichtung oder eine freie Fläche, die wiederum möglichst weit von der nächsten Häuseransammlung entfernt ist. Wartet auf eine klare Nacht, packt Isomatte und Schlafsack ein und brecht zur Himmelsschau auf. Natürlich gibt es auch ausgewiesene Sternenparks, wie zum Beispiel im Brandenburger Westhavelland, aber dort sind meist auch die Reglementierungen streng, was das Übernachten betrifft und außerdem wollt ihr ja vor der eigenen Haustür ins Planetarium. Im Internet findet ihr sogenannte Sternenkalender, die auflisten, in welchen Nächten besonders viele Sternschnuppen zu erwarten sind. Ein ziemlich nerdiger, aber hochinformativer Sternenkalender: calsky.com

EXPEDITIONEN IN DIE WEITE WELT

Warum nicht kurzerhand nach Grönland, Afrika oder Kalifornien aufbrechen – und morgen schon wieder zurück sein?

Schwierigkeitsgrad: ⭐⭐⭐
Spaßfaktor: ⭐⭐⭐⭐

Überall in Deutschland gibt es skurrile Ortsnamen. Jeder einzelne von ihnen ist ein schöner Anlass, zu einem Mikroabenteuer aufzubrechen und zwar unabhängig davon, wie schön es dort wirklich ist. Denn ganz ehrlich: Im Grunde brauchen wir doch nur irgendeinen blöden Grund, loszuziehen, ab dann ist der Weg das eigentliche Ziel. Die Ortsnamen müssen auch nicht unbedingt einen Ruf von Welt haben; Kuhbier, Knoblauch und Busendorf halten auch für gute Geschichten und ein Selfie am Ortsschild her.

FLÜSSIG NACH HAUSE

Alles fließt, heißt es. Wir fließen einfach in Richtung Heimat. Ein Kajak oder SUP, ein Paddel, und ab geht’s!

Schwierigkeitsgrad: ⭐⭐⭐
Spaßfaktor: ⭐⭐⭐⭐

Das Gefühl, den Wohnort nach einer Zeit der Abwesenheit am Horizont auftauchen zu sehen, ist ein ganz besonderes. Am intensivsten empfinden wir dieses Gefühl auf dem Wasser. Und unsere Heimstadt Potsdam ist sogar eine Insel, von Wasser umgeben. Egal ob mit Kanu oder Kajak – paddelnd in den Heimathafen einzulaufen, macht uns jedes Mal glücklich. In unserem Potsdam ist das recht leicht, weil man Potsdam quasi mit Kajak & Co. umrunden kann. Durch fast jeden größeren Ort fließt ein Fluss. Am besten ein transportables Gefährt schultern, ab in die Bahn, ein Stück weit flussaufwärts fahren, und von dort aus auf dem Wasser retour.

Author: Annie

Geboren im Januar 1977, erster Campingurlaub mit den Eltern 1978 in Steckelsdorf in einem ausgebauten Bauwagen, ab 1979 dann Camping in einem Klappfix CT 6-1 Trigano. Dann regelmäßig Camping an der Ostsee (Zinnowitz/Usedom), Prerow und andere Orte in Mecklenburg. Aber auch in der Tschechei. Heutzutage gehe ich gerne und viel wandern und erkunde viele Outdoor Aktivitäten mit Neugier und Spaß.