Querfeldein wandern – was ihr beachten müsst

Wandern ist etwas wunderschönes, aber ihr wollt euch nicht an vorgegebene Wanderwege halten, sondern euch durchs Dickicht schlagen und euch einen eigenen Weg suchen? Das Wandern querfeldein hat durchaus seinen eigenen Reiz und stellt sogar erfahrene Wanderer vor neue Herausforderungen. Was ihr beim Wandern querfeldein berücksichtigen müsst und welche Risiken es dabei gibt verraten wir euch in diesem Artikel.

QUERFELDEIN WANDERN – WAS IST DAS EIGENTLICH?

Beim Wandern querfeldein hält man sich absichtlich nicht an ausgeschilderte Wanderwege. Stattdessen läuft man auf eigene Faust durch unerschlossene und/oder unentdeckte Gebiete. Wer sich für diese Art des Wanderns entscheidet, sollte dazu in der Lage sein, auch in unübersichtlichem Terrain die Orientierung zu behalten.

DIE VORTEILE VOM WANDERN QUERFELDEIN

Viele Outdoorentfans entscheiden sich für das Wandern querfeldein, weil sie auf der Suche nach Abenteuern sind. Schließlich weiß man nie, was hinter der nächsten Hügelgruppe liegt und worauf man trifft. Die Wahrscheinlichkeit, dass man beim Wandern abseits ausgetretener Wege Überraschungen erlebt und/oder spannende Herausforderungen zu bewältigen hat, ist relativ groß.

Das Freiheitsgefühl beim Wandern querfeldein ist unbeschreiblich. Ihr könnt dem Alltag entfliehen, müsst euch an keine Grenzen halten und könnt selbstständig entscheiden, ob ihr nach links oder rechts geht. Dies gibt euch die Möglichkeit, die Natur auf eine bislang unbekannte Art und Weise zu entdecken.

MÖGLICHE GEFAHREN BEIM WANDERN QUERFELDEIN

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  • Beim Wandern quer durch die Natur ist die Wahrscheinlichkeit, dass ihr dabei auf Wildtiere trefft, relativ hoch. Während die meisten Wildtiere in Deutschland harmlos sind, solltet ihr beim Wandern in Bärenregionen oder anderen Gebieten mit potenziell gefährlichen Tieren gewisse Verhaltensregeln beachten.
  • Auf offiziellen Wanderwegen stößt man in regelmäßigen Abständen auf Notunterkünfte, die bei einsetzenden Gewittern als Schutz dienen. Entsprechende Vorkehrungen gibt es in der Wildnis nicht. Ihr solltet also darauf vorbereitet sein, euch einen improvisierten Unterstand zu bauen, wenn ihr in ein Unwetter geratet.
  • Wenn ihr querfeldein unterwegs seid, gibt es keine Schilder oder Markierungen, an denen ihr euch orientieren könnt. Die Gefahr, dass ihr euch beim Wandern verlauft, ist daher relativ groß.
  • Die meisten Wanderwege lassen sich auch von ungeübten leicht bewältigen. Das Wandern querfeldein ist anspruchsvoller und erfordert deutlich mehr Kondition und körperliche Fitness. Unter Umständen müsst ihr klettern oder einen Fluss überqueren, um an euer Ziel zu gelangen. Neben der Tatsache, dass man dabei schnell ins Schwitzen gerät ist auch das Unfallrisiko deutlich höher.

TIPPS ZUM WANDERN QUERFELDEIN

Die folgenden Tipps sollen euch dabei helfen, eure Wanderung zu einem tollen Erfolgserlebnis zu machen.

WANDERN IN BEKANNTEN GEBIETEN

Bevor ihr euch in unbekanntes Terrain begebt, solltet ihr eure ersten Erfahrungen in Gegenden sammeln, in denen ihr euch bereits auskennt. Wählt zunächst eine einfache Route und versucht, mithilfe eines Kompasses und einer Karte zu eurem Ziel zu gelangen. So könnt ihr euch langsam an das Wandern querfeldein herantasten.

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HINDERNISSE ÜBERWINDEN

Beim Wandern querfeldein werdet ihr früher oder später auf Hindernisse treffen, die ihr überwinden müsst, wenn ihr euren Weg fortsetzen wollt. Dabei solltet ihr euch an diese Ratschläge halten.

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  • Wenn ihr durch ein felsiges Gebiet mit viel losem Geröll wandert, raten wir euch auf jeden Fall ein Gang herunter zu schalten. Achtet darauf wohin ihr tretet, um nicht umzuknicken und achtet auf Steinschlag.
  • Bevor ihr euch ins Wasser begebt, um einen Fluss zu durchqueren, solltet ihr nach einer geeigneten Stelle Ausschau halten. Flache Stellen mit einer geringen Strömung sind hierzu am besten geeignet.
  • Schneeschuhe geben euch genug Auftrieb beim Wandern in Schnee. So spart ihr Kraft und kommt schneller voran.
  • Falls ein umgestürzter Baum euren Weg versperrt, ist es am sinnvollsten diesen zu umgehen, statt drüber zu klettern und dabei ein unnötiges Risiko einzugehen.
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SO BEHALTET IHR DIE ORIENTIERUNG

Dank des technischen Fortschritts ist die Orientierung beim Wandern heutzutage deutlich leichter als noch vor einigen Jahren. Wanderuhren oder spezielle GPS-Geräte sind bestens geeignet, um euch auf einige Meter genau von A nach B zu navigieren. Damit ihr nicht auf die Technik angewiesen seid und euch auch dann zurechtfindet, wenn diese den Geist aufgibt, solltet ihr den Umgang mit Kompass und Karte lernen.

NEHMT AUSREICHEND ESSEN  UND TRINKEN MIT

Wann ihr an eurem Ziel ankommt, lässt sich beim Wandern querfeldein noch schlechter vorhersagen als bei Touren auf ausgewiesenen Wanderwegen. Auch der Energiebedarf ist bei entsprechenden Unternehmungen deutlich höher. Damit ihr nicht dehydriert und genügend Energie habt, benötigt ihr ausreichend Proviant.

Tipp: Ein Trinkrucksack bietet euch die Möglichkeit bei Tagestouren ausreichend Wasser mitzunehmen.

BEGEBT EUCH NICHT IN GEFAHR BEIM QUERFELDEIN WANDERN

Auch wenn ihr den gewissen Nervenkitzel und das unerwartete beim Wandern querfeldein mögt, solltet ihr keine unnötigen Risiken eingehen. Ziel ist es, eine gute Zeit zu haben, etwas zu erleben und die Natur zu genießen. Am Ende eurer Tour solltet ihr jedoch immer gesund und munter wieder zuhause ankommen. In folgenden Situationen ist es am besten, die Wanderung abzubrechen und nachhause zurückzukehren.

  • Wenn ihr zu erschöpft seid, um die Wanderung fortzuführen und das Ziel weiter entfernt ist als euer Ausgangspunkt
  • Falls ihr oder ein Mitglied eurer Gruppe verletzt/krank ist.
  • Wenn ihr euch in einer Situation wiederfindet, der ihr nicht gewachsen seid/auf die ihr euch nicht vorbereitet habt.
  • Wenn das Wetter umschwenkt und das Weiterlaufen zu gefährlich wäre.

IST DAS WANDERN QUERFELDEIN ERLAUBT?

Dies hängt davon ab, wo ihr wandern gehen wollt. In Naturschutzparks ist es in der Regel verboten, die Wege zu verlassen. So soll sichergestellt werden, dass die Wildtiere in der Natur nicht gestört werden und die Natur unberührt bleibt. In den meisten Fällen ist es jedoch erlaubt, sich abseits der ausgeschilderten Wege aufzuhalten. Um Ärger zu vermeiden solltet ihr euch dennoch im Vorfeld informieren. Eine zuverlässige Auskunft erhaltet ihr entweder bei den Tourismuszentren vor Ort und/oder den zuständigen Behörden.

Achtung: Auch wenn das Wandern querfeldein zulässig ist, ist dass Wildcampen in Deutschland verboten. Bei einer Zuwiderhandlung müsst ihr mit einem empfindlichen Bußgeld rechnen.

VERHALTENSREGELN FÜR DAS WANDERN QUERFELDEIN

Um Ärger zu vermeiden und die Natur zu schützen, solltet ihr einige grundlegende Regeln befolgen.

  • Sammelt anfallenden Müll und entsorgt diesen ordnungsgemäß
  • Behandelt Wildtiere mit dem nötigen Respekt und bedrängt diese nicht
  • Beim Wandern mit Hund solltet ihr euren Liebling an der Leine halten
  • Beachtet die Waldbrandgefahr und trefft entsprechende Sicherheitsvorkehrungen
  • Nehmt keine Souvenirs aus der Wildnis mit

*Titelbild: © Unsplash.com

Author: Annie

Geboren im Januar 1977, erster Campingurlaub mit den Eltern 1978 in Steckelsdorf in einem ausgebauten Bauwagen, ab 1979 dann Camping in einem Klappfix CT 6-1 Trigano. Dann regelmäßig Camping an der Ostsee (Zinnowitz/Usedom), Prerow und andere Orte in Mecklenburg. Aber auch in der Tschechei. Heutzutage gehe ich gerne und viel wandern und erkunde viele Outdoor Aktivitäten mit Neugier und Spaß.