Pilze sammeln – Wie ihr die Schätze des Waldes findet und genießt

Pilze sind faszinierende Lebewesen, die weder zu den Pflanzen noch zu den Tieren gehören. Sie bilden ein eigenes Reich, das mehr als 100.000 Arten umfasst. Davon sind nur etwa 5.000 in Deutschland heimisch, und nur ein Bruchteil davon ist essbar. Pilze spielen eine wichtige Rolle im Ökosystem, denn sie zersetzen organische Substanzen und machen sie wieder für andere Organismen verfügbar. Außerdem bilden sie oft eine Symbiose mit Bäumen, die sich gegenseitig mit Nährstoffen und Wasser versorgen.

TIPPS UND REGELN FÜR DAS PILZE SAMMELN

Pilze sammeln ist eine beliebte Freizeitbeschäftigung, die im Herbst ihren Höhepunkt erreicht. Viele Menschen zieht es dann in die Wälder, um nach schmackhaften Speisepilzen wie Steinpilzen, Maronen oder Pfifferlingen zu suchen. Doch Pilze sammeln ist nicht nur ein kulinarisches Vergnügen, sondern auch eine Kunst, die Wissen, Erfahrung und Respekt erfordert. Wenn ihr euch auf die Pilzsuche begeben möchtet, solltet ihr einige Tipps und Regeln beachten, um euch selbst und die Natur zu schützen.

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TIPPS: 

Informiert euch vorher über die Pilzarten, die ihr sammeln möchtet. Lernt ihre typischen Merkmale, ihre bevorzugten Standorte und ihre möglichen Verwechslungsarten kennen. Benutzt dazu zum Beispiel ein gutes Pilzbuch oder eine Pilz-App, oder besuche einen Pilzkurs oder eine Pilzberatungsstelle.

  • Geht nur in Wäldern Pilze sammeln, in denen es erlaubt ist. Meidet Naturschutzgebiete, Privatgrundstücke oder militärische Sperrgebiete. Haltet euch an die gesetzlichen Vorgaben zur Menge und Art der Pilze, die ihr sammeln dürft.
  • Nehmt einen Korb oder einen Stoffbeutel zum Sammeln mit. Vermeidet Plastiktüten, denn sie verhindern die Luftzirkulation und beschleunigen den Verderb der Pilze. Außerdem können so die Sporen der Pilze wieder in den Wald gelangen und neue Pilze wachsen lassen.
  • Schneidet oder dreht die Pilze vorsichtig aus dem Boden, ohne das Myzel (das unterirdische Pilzgeflecht) zu beschädigen. Nehmt nur ganze und frische Pilze mit, die keine Schäden oder Schimmel aufweisen. Lasst kleine oder alte Pilze stehen, denn sie sind wichtig für das Ökosystem und die Artenvielfalt.
  • Sammelt nur so viele Pilze, wie ihr auch verwerten könnt. Überschätzt nicht eure Essenslust oder eure Lagermöglichkeiten. Zu viele gesammelte Pilze sind nicht nur eine Verschwendung, sondern auch eine Gefahr für die Gesundheit.
  • Bestimmt eure gesammelten Pilze noch einmal genau, bevor ihr diese zubereitet oder lagert. Sortiert alle unsicheren oder verdächtigen Exemplare aus und entsorgt sie sicher. Wenn ihr euch nicht sicher seid, ob ein Pilz essbar ist, lasst ihn lieber stehen oder holt euch eine fachkundige Meinung ein.

HEIMISCHE SPEISEPILZE

In Deutschland gibt es viele essbare Pilzarten, die du in verschiedenen Waldtypen finden kannst. Hier sind einige der bekanntesten und beliebtesten Speisepilze:

  • Steinpilz: Der Steinpilz ist einer der schmackhaftesten und begehrtesten Speisepilze. Er hat einen braunen Hut mit einer samtigen Oberfläche und einen dicken Stiel mit einem feinen Netzwerk. Er wächst vor allem unter Nadelbäumen wie Fichten oder Kiefern.
  • Marone: Die Marone ist ein häufiger und leicht zu erkennender Speisepilz. Sie hat einen braunen Hut mit einer glatten Oberfläche und einen gelben Schwamm unter dem Hut. Sie wächst vor allem unter Laubbäumen wie Buchen oder Eichen.
  • Pfifferling: Der Pfifferling ist ein aromatischer und würziger Speisepilz. Er hat einen gelben Hut mit einer gewellten Rand und einen gelben Stiel. Er wächst vor allem in Nadelwäldern oder Mischwäldern, oft in Gruppen oder Reihen.
  • Champignon: Der Champignon ist der bekannteste und am häufigsten kultivierte Speisepilz. Er hat einen weißen oder hellbraunen Hut mit einer glatten Oberfläche und rosa oder braune Lamellen unter dem Hut. Er wächst vor allem auf Wiesen, Weiden oder an Waldrändern.
  • Shiitake: Der Shiitake ist ein asiatischer Speisepilz, der auch in Deutschland angebaut wird. Er hat einen dunkelbraunen Hut mit einer leicht schuppigen Oberfläche und weiße Lamellen unter dem Hut. Er wächst vor allem auf Holzstämmen oder -scheiben von Laubbäumen wie Buchen oder Eichen.

Pilze sammeln ist eine wirklich tolle Möglichkeit, den Wald zu erkunden, die Natur zu schätzen und leckere Gerichte zu zaubern. Wenn ihr euch an die Tipps und Regeln haltet, könnt ihr euch auf eine erfolgreiche und genussvolle Pilzernte freuen. Viel Spaß beim Pilzesammeln! 

©unsplash.com – Viel Spaß beim Sammeln und guten Appetit

Author: Annie

Geboren im Januar 1977, erster Campingurlaub mit den Eltern 1978 in Steckelsdorf in einem ausgebauten Bauwagen, ab 1979 dann Camping in einem Klappfix CT 6-1 Trigano. Dann regelmäßig Camping an der Ostsee (Zinnowitz/Usedom), Prerow und andere Orte in Mecklenburg. Aber auch in der Tschechei. Heutzutage gehe ich gerne und viel wandern und erkunde viele Outdoor Aktivitäten mit Neugier und Spaß.