Wer campen geht, ist viel draußen, und da gehört schlechtes Wetter nun einmal dazu, obwohl es ja bekanntermaßen kein schlechtes Wetter gibt. Vom Regen sollte man sich allerdings nicht die Laune verhageln lassen. Wenn sich beim Zelten plötzlich der Himmel zuzieht und es unerwarteterweise anfängt zu regnen, ist aber guter Rat teuer. Damit ihr euren Campingtrip trotz Regens genießen könnt, haben wir für euch das Thema „Campen bei Regen“ aufgegriffen und im Rahmen unserer Recherche unterschiedliche Methoden herausgearbeitet, die euch das Zelten im Regen so angenehm wie möglich machen sollen. Welche Tipps zum Campen im Regen wir für euch zusammengesucht haben, erfahrt ihr im folgenden Beitrag.
DIE WAHL DES RICHTIGEN ZELTPLATZES
Beim Zelten im Regen ist die Wahl des richtigen Zeltplatzes bedeutend wichtiger als bei gutem Wetter. Damit euer Zelt nicht überflutet wird und ihr mitten in der Nacht vollkommen durchnässt aufwacht, solltet ihr einen Lagerplatz wählen, der weit entfernt vom nächsten Gewässer ist.
Wenn ein Flussbett überläuft, sucht sich das Wasser immer den Weg des geringsten Wiederstandes. Folglich ist es keine gute Idee, sich für die gemütlich aussehende Senke in der Nähe eines Baches zu entscheiden, wenn ihr bei Regen Zelten geht. Stattdessen lagert lieber auf einer Anhöhe, denn so seid ihr bei Regen vor eintretendem Wasser geschützt. Um auf Nummer sicher zu gehen, raten wir euch, mit einem kleinen Klappspaten einen Wassergraben um das Zelt herum auszuheben. Dieser muss nicht sehr tief sein, sollte euch aber einen ausreichenden Zeitpuffer geben, wenn der Regen zunimmt. Achtet darauf, dass sich um euren Lagerplatz keine Bäume befinden, denn unter Bäumen sein Zelt aufschlägt, kann bei Regen von herabfallenden Ästen überrascht werden. Im Idealfall sollte euer Zelteingang auf der windabgewandten Seite liegen, damit beim Öffnen der Zelttür möglichst wenig Regen eindringt. Wollt ihr bei Regen nicht durch und durch nass werden, stellt ihr euer Zelt auf Campingplätzen in der Nähe von Toiletten und Duschen auf.
DIE RICHTIGE KLEIDUNG FÜRs CAMPEN BEI REGEN
Die Auswahl an Outdoorbekleidung ist riesig. Damit ihr bei Regen trocken und warm bleibt, raten wir zu wasserabweisender/wasserdichter Kleidung. Wir empfehlen außerdem, euch nach dem Zwiebelprinzip anzuziehen. So könnt ihr besser auf Temperaturschwankungen sowie wechselnde Wetterbedingungen reagieren und seid auf alle Eventualitäten vorbereitet. Besonders gut geeignet sind Materialien wie Wolle oder Polyester.
→ Beim Zelten im Regen gehört eine atmungsaktive Regenjacke übrigens zum Standardrepertoire.
HALTET EURE KLEIDUNG TROCKEN
Damit ihr etwas zum Anziehen habt, wenn die Kleidung nass geworden ist, solltet ihr Kleidung zum Wechseln dabeihaben. Verstaut diese in einem wasserdichten Packbeutel. Dicke Kleidung ist wichtig, um euch warmzuhalten und steigert darüber hinaus das Wohlbefinden.
Um einer Erkältung vorzubeugen, solltet ihr nasse Kleidung unmittelbar nach der Ankunft am Lagerplatz aufhängen und sich etwas Trockenes anziehen. Um den Trocknungsprozess zu beschleunigen, könnt ihr die Kleidung über Nacht mit in euren Schlafsack nehmen.
SORGT FÜR EINEN TROCKENEN LAGERPLATZ
Auch wenn man es sich bei Regen am liebsten im Zelt gemütlich machen würde, kann dies auch schnell eintönig werden. Insbesondere wenn ihr in einer Gruppe unterwegs seid, kann es wesentlich unterhaltsamer sein, die Zeit mit Freunden am Lagerfeuer zu verbringen. Um nicht nass zu werden, könnt ihr hierzu euren Zeltplatz mit Tarps abspannen. So lässt sich mit wenig Aufwand ein geschützter Aufenthaltsraum für mehrere Personen schaffen. Alternativ bietet sich auch die Verwendung eines größeren Pavillons an.
Um eine Schlammbildung am Boden zu verhindern, könnt ihr den Boden entweder mit Regenplanen auslegen oder diesen soweit verdichten, dass das Wasser abfließen kann.
LAGERFEUER BEI REGEN
Ein prasselndes Lagerfeuer bringt weitaus mehr als nur eine angenehme Atmosphäre. Wenn ihr ohne Campingkocher kochen wollt, ist ein Feuer notwendig. Damit ihr trotz Regen ein Lagerfeuer entfachen könnt, solltet ihr euch entweder wasserfeste Streichhölzer und/oder ein zuverlässiges Survival-Feuerzeug mitnehmen. Auch ein Feuerstahl tut hier gute Dienste.
Ein weiteres Problem stellt die Beschaffung von trockenem Feuerholz dar. Bereits nach kurzer Zeit ist ein Großteil des herumliegenden Holzes durchnässt und für die nächste Zeit nicht zum Feuer machen geeignet. Sucht euch am besten Fichtenbäume. Diese sind oft so dicht bewachsen, dass die unteren Äste trocken bleiben. Nutzt, wenn möglich Regenpausen, um etwas zu kochen.
WEITERE TIPPS ZUM CAMPEN BEI REGEN
Bei Regen und Kälte verbraucht der Körper mehr Energie als üblich. Stellt sicher, dass ihr ausreichend Kalorien zu euch nehmt, um den zusätzlichen Bedarf auszugleichen.
- Sorgt dafür, dass eure Ausrüstungsgegenstände komplett trocken sind, bevor ihr diese nach eurem Campingtrip verstaut, sonst könne diese leicht schimmeln und Stockflecken bilden sich zudem.
- Trotz Regens solltet ihr unter keinen Umständen innerhalb des geschlossenen Zeltes kochen. Nicht nur die Brandgefahr ist hoch, sondern auch das Risiko einer tödlichen Kohlenmonoxidvergiftung.
- Haltet den Innenraum eures Zelts trocken. Nasse Kleidung und Ausrüstungsgegenstände sollten lieber draußen bleiben oder entsprechend verpackt werden.
- Extra Decken und Isomatten mit einem hohen Isolationswert sorgen dafür, dass ihr es trotz Feuchtigkeit warm in eurem Zelt habt.
- Schlechtes Wetter kann aufs Gemüt schlagen. Lasst euch vom Regen nicht die Laune verderben! Spielt eine Runde Karten oder muntert euch mit einem heißen Kakao auf.
- Nichts ist beim Zelten unangenehmer als nasse Füße. Denkt an ausreichend Socken zum Wechseln und stopft eure Schuhe während der Nacht mit Zeitungspapier aus.
- Sorgt für Luftzirkulation innerhalb des Zeltes. Trotz Kälte solltet ihr die Lüftungsöffnungen aufmachen. So könnt ihr verhindern, dass sich Kondenswasser an den Innenwänden sammelt und auf euch und eure Ausrüstung tropft.
- Nehmt euch am besten etwas zum Lesen mit. Es gibt wohl kaum etwas Entspannteres, als im Zelt zu liegen, dem Prasseln des Regens zu lauschen und dabei ein gutes Buch zu lesen.
