Mountaineering Rucksack Large 90L im Test

Mountaineering Rucksack Large 90L im Test

Dass Rucksäcke ein wichtiger Teil der Ausrüstung beim Wandern, egal ob Tageswanderung oder Mehrtagestour, sind, darüber dürften wir uns einig sein. Und dass wir bezüglich des Rucksackkaufs schon einen Fehlkauf getätigt haben, das wisst ihr schon vom Artikel über den Noname Rucksack aus diesem Artikel: Aeroline Outdoor Trekkingrucksack 65 + 5L im Test

Zur gleichen Zeit hatten wir, ebenfalls via eBay, einen weiteren Rucksack gekauft. Wie dieser in unserem Langzeit Test abgeschnitten hat, erfahrt ihr heute. 

TESTURTEIL

90L Mountaineering Rucksack 

Ausstattung

Auf dem Deckelfach steht der Name “Feihonggu”. Was das bedeutet, weiß ich ehrlich gesagt nicht so genau. Aber auch dieser Rucksack ist ein NoName Produkt, allerdings rein von den Reißverschlüssen her etwas hochwertiger als der Aeroline Outdoor Trekkingrucksack. 

Farblich ist er auch für Bushcrafter geeignet, da er in verschiedenen Camouflage Farben erhältlich ist. Wir haben ihn in der Farbe Camouflage Grün. Ansonsten ist er noch in Camouflage Khaki und Camouflage Gras Grün erhältlich. 

Der Rucksack hat ein Gesamtfassungsvermögen von 90L, hat leider ebenfalls keine integrierte Regenhülle, soll aber vom Material her wasserdicht sein. Wir haben ihn nicht im Regen testen können, haben ihn aber unter der Dusche ordentlich nass gemacht.

Ein separates Bodenfach, wie ihn der Aeroline Rucksack besitzt, weist er leider nicht vor. Er hat nur ein, von oben zugängliches, Hauptfach. Ebenfalls hat er keine Metallverstärkung im Rücken um eine größere Stabilität zu gewährleisten. Das Innenfutter des Hauptfachs kann man nach oben herausziehen um es ggf. leichter reinigen zu können. 

Das Innenfutter des Hauptfachs

Im Deckel ist ein von Außen zugängliches Fach, das reichlich Platz für Kleinkram bietet. Leider hat er kein inneres Deckelfach, wie die meisten Rucksäcke. Das hatte auch der Aeroline Rucksack schon nicht, was ich ein wenig nachteilig finde. Auch im inneren des Hauptfachs sind keine weiteren Taschen oder Fächer. 

Dafür finden sich außen am Rucksack diverse Taschen und Fächer. An den Seiten befindet sich jeweils ein größeres Reißverschlussfach, dazu zwei Mesh-Taschen für Flaschen oder anderes Trekkingzubehör. Direkt unter dem Deckel findet sich an der Frontseite eine weitere Mesh-Tasche. Darunter findet sich eine weitere Reißverschlusstasche. An der Stelle, an der sich sonst der Zugang zum separaten Bodenfach befindet, ist eine weitere, größere Reißverschlusstasche und vor dieser finden sich zwei Kompressionsriemen. Hier kann man zum Beispiel Isomatte oder ähnliches anbringen. 

Auch am Deckelfach befinden sich zwei Kompressionsriemen, allerdings sind diese so kurz, dass man sich entweder zwei längere Riemen nachkauft, so dass man hier Zelt, Isomatte oder ähnliches unterbringen kann ansonsten lässt sich hier maximal eine Jacke befestigen. 

Eine separate Stock- oder Zubehörhalterung ist nicht vorhanden, hier bietet es sich höchstens an, die seitlichen Kompressionsriemen zu nutzen. Nachteilig daran ist, dass sie nicht per Klickverschluss zu öffnen sind, sondern man sie entweder ganz ausfädelt oder auf die volle Weite öffnet. 

Am Boden befinden sich zwei Schlaufen, an denen man ggf. noch etwas befestigen kann.

Hier eine kurze Zusammenfassung über die Eigenschaften des Rucksacks: 

  • Max Kapazität: 90 Liter
  • Material: Wasserdichtes Nylon
  • Farbe: Weiß, Grün, Grasgrün (Camouflage Green)
  • Größe: 65 x 29 x 25 cm / 25,5″ x 11,5″ x 10″ (H x B x T)
  • Die Länge der Backstrap: 50-80 cm (einstellbar)
  • Geeignet für Bergsteigen, Camping, Wandern, Langstreckenfahrt, Trekking usw. 
  • keine integrierte Regenhülle 
  • zwei Hüftflossen, ohne Taschen
  • kein separates Bodenfach

Das Bepacken

Da man zum Hauptfach des Rucksack einzig und allein von oben Zugriff hat, ist kluges und voraussehendes Packen hier das A und O. Wenn man vorhat Zelt/Tarp etc mitzunehmen, sollte dies so weit wie möglich oben liegen um direkt an diese Sachen heran zukommen ohne alles andere auspacken oder lange kramen zu müssen. Sprich man sollte in der Reihenfolge der Notwendigkeit einpacken. Das wichtigste und das was als erstes benötigt wird, sollte auch so weit wie möglich oben liegen. 

Kleine Snacks, Zubehör und ähnliches sollte dann ggf. in den Außentaschen untergebracht werden. So wie evtl. ein Klappspaten, Zelt oder Tarpzubehör. Auch Smartphone und anderes findet in diesen Taschen gut seinen Platz und man hat schnellen Zugriff darauf. 

Durch die zusätzliche Frontkrompessionsriemen kann man hier ggf. noch Sachen unterbringen. Sollte man eine faltbare Isomatte haben, lässt sich diese hier gut anbringen. 

Wenn wir zu zweit unterwegs sind, nehme ich meistens den größeren Rucksack, da meine Begleitung zum einen nicht so gut Rucksäcke tragen kann und ich mir auf dem Rücken tragend die Gesamtlast besser zumute. Daher trägt meine Begleitung meistens einen kleineren Rucksack in dem ein Schlafsack und ihre Kleidung und anderes untergebracht wird. Im Hauptrucksack, der dementsprechend mehr Volumen hat, wird dann der zweite Schlafsack, Isomatten plus Zelt oder Tarp untergebracht. 

Dazu haben auch Kochutensilien und Lebensmittel gut Platz, zusätzlich noch persönliche Sachen, wie Wechselkleidung und Kamera. Unser Zelt hatten wir teilweise an der Front angebracht. Die Schlafsackunterlagen (Elefantenhaut) befestigen wir am liebsten an den Kompressionsriemen am unteren Ende des Rucksacks. Dafür reichen die relativ kurzen Riemen ganz gut aus. 

Der Tragekomfort

Trotzdem er keine Metallverstärkung im Rücken aufweist und auch die Tragriemen nicht so stark gepolstert sind, wie vielleicht bei anderen Rucksäcken, hat mich der Tragekomfort doch positiv überrascht. Auch die Hüftflossen sind nicht so stark gepolstert wie beim Aeroline zum Beispiel oder unserem Tagestour-Rucksack von Kohla Tirol. Nichts desto trotz tun sie das, wofür sie gemacht sind. Schade ist, dass die Hüftflossen keine Taschen haben, wo man Smartphone oder ähnliches unterbringen kann. Ich hatte allerdings mein Telefon meistens in der Hosentasche. 

Die Rückenlänge lässt sich hier leider nicht verstellen, ich bin jedoch sehr gut damit klargekommen und er hat gut gepasst und gesessen. Auch nach längerem Tragen wurde mir, trotzdem der Rucksack voll bepackt war, weder zu schwer noch zu unbequem. Leider kommt man schwer an die seitlichen Mesh-Taschen während des Tragens um eine Wasserflasche herauszunehmen. Da ist es von Vorteil wenn man zu zweit unterwegs ist. Andernfalls muss man dazu den Rucksack abstellen. Ein Trinksystem, wie eine Trinkblase oder ähnliches, lässt sich in diesem Rucksack leider nicht unterbringen, da keine Tasche oder ähnliches dafür da ist. 

Bezüglich der Wasserbeständigkeit können wir nur grob etwas sagen. Im strömenden Regen sind wir mit dem Rucksack noch nicht unterwegs gewesen, aber wie gesagt, haben wir ihn eine Dusch-Regentest unterzogen. Ordentlich gewässert und dann geschaut, wie es im Inneren des Hauptfachs aussah. Und zu meiner ehrlichen Überraschung kann ich sagen, dass dort alles trocken war. Bezüglich der Außentaschen bin ich mir nicht sicher, inwiefern diese einem Starkregen standhalten. Da sollte man dann entweder die Dinge in kleinen Tüten verpackt haben oder man bringt dort Sachen unter, bei denen es nicht schlimm ist, wenn sie etwas nass werden. 

Das Innenfutter des Hauptfachs blieb trocken
Bei dem vorderen Fach sah das schon anders aus, der Inhalt wurde etwas feucht

Abschließendes Fazit

Wenn man nicht viel Geld zur Verfügung hat und ein paar kleine Abstriche macht, dann kann man mit dem Rucksack recht zufrieden sein. Es handelt sich hier nicht um ein absolutes Top-Produkt, aber durchaus ein Rucksack, den man gut nutzen kann. Gerade wenn man in die Outdoor-Welt neu eintaucht und vielleicht noch nicht sein ganzes Geld in teure Ausrüstung stecken möchte oder kann, ist dieser Rucksack eine relativ gute Investition. Aktuell ist dieser Rucksack für umgerechnet ca 35€ bei eBay erhältlich

Wenn ihr aber bestimmte Ansprüche habt, dann solltet ihr euch vielleicht doch besser in einem entsprechenden Fachgeschäft umsehen und auch etwas mehr investieren. 

Wie sieht euer Rucksack für Bushcraft aus? Was ist euer Favorit und was sind eure Ansprüche? Lasst es uns in den Kommentaren wissen.

Author: Annie

Geboren im Januar 1977, erster Campingurlaub mit den Eltern 1978 in Steckelsdorf in einem ausgebauten Bauwagen, ab 1979 dann Camping in einem Klappfix CT 6-1 Trigano. Dann regelmäßig Camping an der Ostsee (Zinnowitz/Usedom), Prerow und andere Orte in Mecklenburg. Aber auch in der Tschechei. Heutzutage gehe ich gerne und viel wandern und erkunde viele Outdoor Aktivitäten mit Neugier und Spaß.