Moderne Tunnelzelte lassen sich mit etwas Übung lassen innerhalb von wenigen Minuten aufbauen – sogar von nur einer Person. Ein paar Tipps und Tricks zum Zeltaufbau gibt’s hier von uns.
Die Suche nach einem geeigneten Platz zum Zelten erfordert besonders bei Tunnelzelten etwas mehr Aufmerksamkeit als zum Beispiel bei einem Kuppelzelt. „Die meisten Tunnelzelte besitzen nur einen Eingang, welcher auf die windabgewandte Seite zeigen sollte.“ rät ein Zelt-Experte. Ihr solltet also vor dem Aufbau auf jeden Fall die Windrichtung prüfen. Doch nicht nur auf den Wind muss man bei der Auswahl des Zeltplatzes ein Auge werfen. In den meisten Tunnelzelten liegt man mit dem Kopf zum Eingang. Dieser sollte sich keinesfalls tiefer befinden als das Fußende des Zelts, damit man nicht mit dem Kopf nach unten schläft. Habt ihr die Platzwahl getroffen, geht der Aufbau flugs vonstatten.
Im Gegensatz zu Kuppelzelten stehen Tunnelzelte nicht frei und müssen unbedingt abgespannt werden – und zwar gründlich, mit allen Sturmleinen. Voll verankerte Zelte trotzen selbst starken Sturmböen mit über 100 km/h, während sie ohne Abspannungen schon bei unter 50 km/h sofort schlappmachen und umkippen. Auch flattert bei straffem Zelt die Außenhaut des Tunnelzeltes weniger im Wind.
Damit das Zelt sicher steht, solltet ihr beim Abspannen besonders darauf achten, die Heringe möglichst bis zum Anschlag im Untergrund zu verankern – am besten schräg vom Zelt wegzeigend. Andernfalls werden sie bei starkem Wind schnell aus dem Boden gezogen und das Zelt fällt um. Auf weichem und lockerem Boden, wo die Heringe nur wenig Halt finden, sollte man sie mit schweren Steinen beschweren. Im Schnee und im Sand helfen extra breite und lange Schneeheringe, das Zelt sicher zu verankern. Vergesst nicht, das Zelt ab und zu nachzuspannen, vor allem im Regen, wenn sich Gewebe und Sturmleinen dehnen.
Das beste Zelt nützt euch wenig, wenn man es bei Dunkelheit, Regen oder Sturm nicht flugs aufbauen kann. Daher sollte man das Aufstellen des Tunnelzeltes vor der Tour zu Hause üben, am besten so lange, bis jeder Handgriff blind sitzt!
GESTÄNGE ZUSAMMENSETZEN
Steckt zuerst das Gestänge zusammen. Die Segmente bitte nicht schnappen lassen, sondern vorsichtig ineinander stecken, damit sie nicht beschädigt werden. Achtet darauf, dass die Segmente komplett zusammengesetzt sind.
ZELT AUSBREITEN UND FIXIEREN
Legt das Zelt am besten mit bereits eingehängtem Innenzelt so aus, dass der Eingang vom Wind weg zeigt. Nun die gegenüberliegende (Luv-)Seite fixieren, dabei die längenverstellbaren Heringsschlaufen lockern, damit man später Spielraum hat. Wenn man es nicht so eilig hat, weil gleich die Nacht anbricht oder es nicht gerade regnet, kann man das Innenzelt auch nach dem Aufbau separat einhängen. So haben wir es bisher gemacht.
GESTÄNGE EINFÄDELN
Führt nun die Gestängebögen in die Kanäle des Außenzeltes ein. Bei unterschiedlich langen Bögen hilft euch in der Regel eine Farbcodierung am Gestängeende und an der Öffnung des Zeltkanals bei der richtigen Zuordnung. So wie beim Campz Piemonte, wo das längere Gestänge mit gelb markiert ist, ebenso der Kanal, in das dieses Gestänge gehört.
GESTÄNGE DURCHSCHIEBEN
Schiebt jetzt die Gestängebögen vorsichtig durch die Kanäle, damit das Material nicht reißt – am besten immer unter Zuhilfenahme der zweiten Hand. Bitte darauf achten, dass die Bögen vollständig in die Gestängetaschen am Kanalende gleiten.
ZELT SPANNEN
Dann richtet ihr das Zelt auf, indem ihr die freien Stangenenden in die Gestängeaufnahme (Pin, Becher oder Öse) am Zeltboden stecken. Hebt die noch nicht fixierte Schmalseite an, zieht das Zelt straff und verankert es.
STURMLEINEN SPANNEN
Zum Schluss löst ihr die Sturmleinen fast vollständig und spannt sie seitlich im 45°- Winkel zum Zelt ab. Einen eventuellen dritten, mittleren Bogen spannt ihr im rechten Winkel (90°). Alle Leinen und Schlaufen straff ziehen!
Fertig, euer Tunnelzelt steht. Viel Spaß wünschen wir euch in eurem Zelt.
Die Tipps sind sehr hilfreich und der Artikel gut geschrieben. Ich will mir auch ein Tunnelzelt zulegen und da ist der Artikel doch ganz gut fuer mich
Gruß
Sven