Die Nächte ganz nah und direkt an der Natur verbringen. Gibt es ein wundervolleres Erlebnis?! Dort wo Fauna und Witterung es zulassen stellt das Tarp eine gute Alternative zum Zelt dar. Das klassische Tarp entspricht einer einfachen Planenkonstruktion, jedoch verfügen moderne Taps, Im Gegensatz zu einer einfachen Plane, über zahlreiche Besonderheiten die sich beim Einsatz im Freien als besonders positiv erweisen.
Zum einen machen es sein geringes Gewicht und die vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten zum unkomplizierten Zeltersatz und zum idealen Begleiter für Wildnistouren zum anderen weisen die heutigen Materialien eine enorme Wasser- und Reißfestigkeit auf, dazu kommen besonders raschelarme Materialien zum Einsatz.
Die Möglichkeiten, euer Tarp aufzubauen, gibt es unzählig viele und je nach Verwendungszweck und vorhandenem Material sind eurer Fantasie keine Grenzen gesetzt. Die gängigsten Varianten stellen wir euch hier kurz vor.
Die Aufbaumöglichkeiten
Im Großen und Ganzen kann ein Tarp eigentlich ebenso schnell aufgebaut werden wie ein Zelt wenn man zum Beispiel Tarpstangen oder Trekkingstöcke verwendet. Hat man die günstige Gelegenheit, kann man auch das nutzen, was die Natur einem bietet, zum Beispiel vorhandene Bäume. Das erfordert manchmal einiges Geschick, aber dazu kann man sich genug gute Erklärungen auf YouTube holen, so wie wir es auch getan haben. Der Buschpirat Azze verrät in einem Video zum Beispiel eine hervorragende Variante, auch gut für Tarp-Neulinge geeignet, die uns sehr gut geholfen hat.
Zur Grundausstattung für das campen unter einem Tarp gehört neben Isomatte und Schlafsack eine separate Unterlage, die das Lager trocken und sauber hält. Wir haben uns hierfür jeder eine gebrauchte Bundeswehr Schlafsackplane, auch Elefantenhaut genannt, zugelegt.
Übernachtet nur eine Person unter dem Tarp, genügt es, eine Unterlage zu wählen, die ein wenig breiter und länger ist als die Isomatte. Die Unterlage sollte nicht unter dem Tarp hervorstehen, da sich sonst Regenwasser auf ihr sammeln könnte.
Wichtig beim Aufbau des Tarps ist, die Seite, die dem Wind zugewandt ist, so dicht wie möglich am Boden zu verankern. Je stürmischer das Wetter ist, desto flacher sollte das Tarp aufgebaut werden, damit es dem Wind weniger Angriffsfläche bietet. Wie ihr euer Tarp aufbaut, hängt jetzt letztlich von seinem Verwendungszweck ab: Soll es als Schlafstätte oder als „überdachter Versammlungsplatz“ genutzt werden, als Sonnensegel oder Windschutz?
Generell solltet ihr beim Aufbau eines Tarps, das als Überdach genutzt wird, darauf achten, dass sich der Regen nicht an irgendeiner Stelle sammeln kann. Hier empfiehlt es sich, das Tarp in Form eines Faltdachs zu bringen, das zwar nicht so geräumigen Unterschlupf bietet, die Nässe aber gleichmäßig abfließen lässt. Eine Stelle, an der der Regen ablaufen kann, sollte bei allen Aufbauvarianten gegeben sein: Deshalb dürfen nicht alle Befestigungen, seien es Stangen, Äste oder Abspannungen am Baum, auf gleicher Höhe sein.
Eurer Fantasie sind keine Grenzen gesetzt
Das Langzelt bzw. Spitzdach kann in verschiedenen Varianten und Höhen errichtet werden, entweder direkt über dem Boden oder aber bei gutem, beständigem Wetter mit offenen Seiten. Das tragende Seil kann entweder mit Hilfe von Tarpstangen oder aber zwischen zwei Baumstämme gespannt werden. Besonders bei der Möglichkeit das Tarp zwischen zwei Baumstämmen zu befestigen, empfehlen wir euch das Video vom Buschpiraten. Das geht schnell und ist unkompliziert.
Ebenfalls schnell und unkompliziert ist der Aufbau eines Schrägdachs. Es bietet, je nach Größe des Tarps, Platz für einen Wanderer plus Gepäck. Nachteil beim Schrägdach ist jedoch, dass nur eine Seite wettergeschützt ist. Das Tarp wird hierbei an einer Längsseite am Boden befestigt und auf der gegenüberliegenden Seite an einem zwischen zwei Bäumen gespannten Seil befestigt. Beim Aufstellen des Tarps sollte man darauf achten, eine Ablaufrinne in die Erde zu graben, damit das von der Plane herablaufende Wasser nicht unter das Tarp fließt. Daher sollte man am besten immer einen kleinen Klappspaten mit sich führen.
Das Langzelt bietet bequemen Unterschlupf für eine Person. Wenn zwei Trekker zusammenrutschen, können sie auch zu zweit ihr naturnahes Nachtquartier beziehen. Die Höhe, in der das Tarp aufgespannt wird, wirkt sich unmittelbar auf das Raumangebot und den Windwiderstand aus: Je niedriger, desto weniger Platz bietet es euch zwar, desto besser ist aber auch dafür sein Windwiderstand.
Improvisierte Allroundtalente als Zelt-Alternative
Eine aufwändigere Variante des Spitzdachs baut man mit vier Tarpstangen an den Ecken, die abgespannt werden. In der Mitte wird das Tarp wiederum durch ein Seil getragen, das zwischen zwei Bäumen gespannt oder aber ebenfalls an Tarpstangen oder ähnlichem befestigt wird. Diese Variante bietet euch dann bequemPlatz für zwei Personen samt ihrer Ausrüstung.
Zur outdoor-tauglichen Variante einer „Strandmuschel“ wird das Tarp, wenn drei Seiten relativ flach am Boden fixiert werden; die vierte Seite kann locker verschlossen oder mit einer Tarpstange, einem Trekkingstock oder einem Paddel geöffnet werden. Dieser Unterschlupf bietet dem Wind wirklich nur wenig Angriffsfläche.
Tarp Pflege
Die Pflege eines Tarps ist sehr einfach und unterscheidet sich nicht von der Pflege eines Zeltes. Hin und wieder muss es gereinigt und imprägniert werden. Nimmt es einmal Schaden, kann es auch wie ein Zelt geflickt werden.
Gibt es noch eine Variante die ihr kennt? Welche Aufbaumöglichkeit ist eurer Favorit? Verratet es uns in den Kommentaren.
Interessanter Beitrag. Danke auch für den Link zum Aufbau-Video.