Kajaks – So wählt ihr das richtige Boot für euch

Mit dem Kajak erobert ihr euch ein Stück Neuland. Der Ursprung der Kajaks liegt bei den Inuit, waren es doch deren Jagdboote. Inzwischen werden sie weniger für die Jagd aber dafür für die Wasserwanderung, den Sport und die Freizeit benutzt und daher wurden im Laufe der Jahrhunderte die Bootsdesigns immer  mehr an die spezielleren Einsatzzwecke angepasst. Ein kleiner Überblick, der euch dabei hilft, das richtige Kajak zu finden. Wir zeigen euch worauf ihr beim Kauf und bei euren ersten Paddelschlägen achten müsst.

Das richtige Kajak finden – was müsst ihr beachten

SEE-, TOUREN-, WILDWASSER ODER DOCH ALLROUNDER; FALTBOOT ODER FREESTYLER?

SEEKAJAK

Wenn ihr vor allem auf großen, eher ruhigen Gewässern paddelt und es euch aufs Meer zieht, empfehlen wir euch ein Seekajak. Mit einer Länge von über fünf Metern ist das Seekajak der schnellste Vertreter, allerdings braucht es auch viel Raum zum Manövrieren. In modernen Modellen gleicht eine Hecksteueranlage die auf dem Meer oft vorhandene Winddrift aus. Abgedichtete Schotten sind durch Lukendeckel zugänglich. Je nach Ausstattung ab 3.200 €. Etwa bei lettmann.de

TOURENKAJAK

Paddelt ihr vor allem auf großen, eher ruhigen Gewässern, es euch  nicht aufs Meer zieht, aber ihr ausgedehnte Touren, auch gerne für mehrere Tage, mögt und ihr dazu noch eine große Garage/Garten und ein eigenes Auto habt, empfehlen wir euch ein Tourenkajak. Auch, wenn sie etwas kürzer und breiter als Seekajaks sind, machen Tourenkajaks mit einer Länge von über vier Metern immer noch gute Fahrt. Die geringere Performance bei hohem Wellengang gleichen sie durch Ladekapazität, Gutmütigkeit und Komfort aus. Preis: je nach Material und Ausstattung ab ca. 1.300 €. prijon.de; lettmann.de

FALTBOOT

Ihr paddelt vor allem auf großen, eher ruhigen Gewässern, es zieht euch nicht aufs Meer, aber ihr mögt ausgedehnte Touren, auch gerne für mehrere Tage. Eine große Garage/Garten und ein eigenes Auto habt ihr nicht dann empfehlen wir euch ein Faltboot. Nicht jeder kann oder will ein über vier Meter langes Kajak lagern oder auf dem Autodach transportieren. In diesem Fall bieten sich Faltboote an. Traditionell aus Holz und Gummihaut, gibt es sie heute auch mit Aluminiumgestängen und kombiniert als Hybrid zwischen Falt-­ und Luftboot. Zum Beispiel von Triton ab etwa 2.400 €. Erhältlich bei faltboot.de

ALLROUNDER

Wenn ihr vor allem auf großen, eher ruhigen Gewässern paddelt, es euch nicht aufs Meer zieht und ihr keine ausgedehnten Touren, auch nicht für mehrere Tage, mögt oder ihr nicht gerne auf großen, eher ruhigen Gewässern paddelt und es auch nicht wild mögt, empfehlen wir euch einen Allrounder: Von der gemütlichen Kanutour auf großen Gewässern über Mittelgebirgsflüsschen bis ins leichte Wildwasser: Mit einer Länge von etwa drei Metern stellt ein Allrounder, wie der Wave Sport Ethos, keine Geschwindigkeitsrekorde auf, dafür deckt er 80 % der Einsatzmöglichkeiten ab. Ab circa 1.100 €, sport­-schroer.de

WILDWASSERKAJAK

Ihr paddelt nicht gerne auf großen und eher ruhigen Gewässern, mögt es lieber wild aber kippstabil und sicher, dann empfehlen wir dir ein Wildwasserkajak. Wenn es ins wirklich wilde Wasser geht, braucht man ein Boot, das einem ausreichend Halt gibt (Sitzanlage) und genügend Reserven hat (Volumen). Stehen zudem steilere Gewässer mit Stufen oder sogar Wasserfällen an, kommt man an einem sogenannten Creekboat nicht vorbei. Der hier abgebildete Curve Creek 3,5 Sport kostet 1.125 €, prijon.de

FREESTYLER

Wenn ihr nicht gerne auf großen, eher ruhigen Gewässern paddelt und es am liebsten wild mögt,  auch nicht sicher und kippstabil, empfehlen wir euch einen Freestyler. Radschläge, Loopings und andere Figuren – Freestyler bieten einen spielerischen Zugang zu bewegten Wassern, oft braucht es dazu nicht mehr als eine stehende Welle hinter einem Wehr oder wie am Münchner Eisbach – und viel Muße zum Üben. Der Vorteil: mit 1,80 m Länge passen sie auch in den Kleinwagen. Ab 1.400 €, sport-schroer.de

WIE LANG UND BREIT MUSS EUER KAJAK SEIN?

Länge und Breite des Kajaks hängen weniger von eurer eigenen Körpergröße ab, sondern mehr von dem Einsatzzweck des Bootes. Kajaks für schnell fließende Kleinflüsse sind eher kurz und breit, während ein Seekajak für ausgedehnte Touren und möglichen Wellengang lang und schmal ist. Die Rumpfformen folgen damit relativ einfachen Grundregeln für das Bootsdesign, die aber immer einen Kompromiss zwischen bestimmten Fahreigenschaften darstellen. 

DIE RICHTIGE KAJAKLÄNGE

Die älteste Weisheit beim Kajakfahren lautet: »Länge läuft!« Lange Kajaks sind schneller, laufen besser geradeaus und haben mehr Platz für Gepäck. Kürzere Kajaks sind wendiger, dafür aber langsamer. Die »richtige« Länge deines Kajaks ist deshalb immer ein Kompromiss zwischen guten Laufeigenschaften und Manövrierbarkeit.

DIE RICHTIGE KAJAKBREITE

Breite Kajaks sind sehr kippsicher, aber aufgrund der großen Verdrängung auch deutlich langsamer als ein schmales Boot. Ein schlanker Bootsrumpf durchschneidet das Wasser mit geringerem Widerstand. Ihr braucht bei gleicher Geschwindigkeit weniger Kraftaufwand. Allerdings ist ein schmales Boot weitaus kippeliger und erfordert ein besseres Bootsgefühl. Die »richtige« Breite ist ein Kompromiss zwischen Geschwindigkeit und stabiler Wasserlage.

Geeignet für: Warme Gewässer, Anfänger, Familien / Nicht geeignet für: Kaltes Wasser, offene Gewässer, lange Touren

DIE DECKHÖHE

Kajaks mit großer Deckhöhe bieten mehr Komfort und Beinfreiheit, sowie deutlich mehr Stauraum. Zu hohe Kajaks beeinträchtigen aber einen effizienten Paddelschlag. Weil ihr leichter mit den Händen an Deck anschlagt, müsst ihr zwangsläufig das Paddel in einem flacheren Winkel halten, was sich negativ auf euren Vortrieb auswirkt. Flachere Rümpfe werden weniger vom Wind beeinflusst, haben aber auch weniger Platz für Gepäck und weniger Auftrieb.

DIE NUTZLAST

Ein größeres Kajak (Länge, Breite und Deckshöhe) hat im Allgemeinen eine höhere Nutzlast als ein kleineres Kajak. Die meisten Hersteller geben die maximale Zuladung (Paddlergewicht + Ausrüstung) ihrer Kajaks an. Diese Angabe ist wichtig, wenn ihr eine mehrtägige Tour mit Gepäck plant: Wenn das Boot überladen ist, sitzt es zu tief im Wasser und verliert an Effizienz. Viele Hersteller geben auch ein »empfohlenes Paddlergewicht« an. Dieser Wert ist die beste Referenz, ob das Kajak die richtige Größe für euch hat.

Author: Annie

Geboren im Januar 1977, erster Campingurlaub mit den Eltern 1978 in Steckelsdorf in einem ausgebauten Bauwagen, ab 1979 dann Camping in einem Klappfix CT 6-1 Trigano. Dann regelmäßig Camping an der Ostsee (Zinnowitz/Usedom), Prerow und andere Orte in Mecklenburg. Aber auch in der Tschechei. Heutzutage gehe ich gerne und viel wandern und erkunde viele Outdoor Aktivitäten mit Neugier und Spaß.